Was geschieht zur Osterzeit und am Osternachmittag im ehemaligen Burggraben beim Schloss Buchegg?
Schon Tage vorher entfernen die Jungschützen Bucheggs die dicke Schicht Buchenlaub im Graben. Werden im Abstand von ungefähr 50 cm Sägemehl Häufchen ausgeschüttet, sind die 80 Eier auf ihnen ausgelegt, steht der Lauf des rotweiss gekleideten Auflesers, aber auch jener des schwarzweissen Kontrahenten kurz bevor.
Der Aufleser im Graben startet mit dem ersten Ei, eilt zur Getreidewanne am Ende der Reihe, wirft oder legt es in den Spreuer (geflochtener Korb) und kehrt zum nächsten zurück. Er darf wohl aufs Mal gleich vier Eier aufheben, hat aber für jedes die jetzt etwas verkürzte Strecke zurückzulegen, stets angefeuert durch die am Grabenhang klebenden Zuschauer. Ist sein Hin- und Herlauf mit dem achtzigsten Ei beendet, hat er immerhin die beachtliche Strecke von circa 3.2 Kilometer zurückgelegt.
Was tut unterdessen sein Wettlauf-Gegner?
Der Läufer muss die entsprechend lange Steche von Buchegg aus über Brügglen bis zur „Chesslerschmitte“, einem Weiler vor Mühledorf, zurücklegen und zum Ausgangspunkt zurückkehren, selbstverständlich in Begleitung eines „Kontrollorgans“, einem ihm folgenden Velofahrer. Liest sein Gegner immer noch Eier im Graben auf, hilft er ihm – eine sympathische Sportregel, die beim heutigen Berufs- und Leistungssport kaum Nachahmung finden wird.
Wegbeschreibung
Der alte Brauch findet jeweils beim Schloss Buchegg statt.
Weitere Angebote
Heimatmuseum Schloss Buchegg, Restaurant
Oeffnungszeiten
Jeweils am Ostersonntag.